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Sichere Internetseiten – HTTPS und Google

Wenn sich Matt Cutts von Google äußert, hören Webdesigner, die sich mit SEO (Suchmaschinen Optimierung) beschäftigen, genau hin. Meistens gibt er Hinweise zur Suchmaschinen Politik, die dann bei Google in naher Zukunft umgesetzt wird.

Am 6. August hat er bekannt gegeben, dass Google zukünftig HTTPS als Ranking-Signal positiv werten wird.

Nur wenige Monate vorher hatte Cutts angedeutet, das Unternehmen erwäge einen Schritt in diese Richtung, aber er lehnte es ab, darüber zu spekulieren, wann die Änderung umgesetzt werden oder ob es sich um eine praktikable Option für Google handele.

Nun sieht es ganz danach aus, dass Google Cutts Empfehlung gefolgt ist. Wie verlautet ist es das erklärte Ziel von Google, das Web zu einem sichereren Ort zu machen. Grundsätzlich ist das eine gute Idee, wenn auch Zyniker an dieser Stelle sagen würden, es ist ein weiteres Beispiel dafür, dass Google mal wieder seinen Willen bei allen Internet-Usern erzwingt. Es dürfte wohlbekannt sein, wann immer der Suchmaschinen-Gigant Google etwas entscheidet, der Rest des Internets keine andere Wahl hat, als dem zu folgen. Google ließ verlauten, dass das Umschalten auf eine sichere Domain den Webseiten im Ranking zunächst nur einen kleinen positiven Schub gibt, es aber mehr Bedeutung bekommt wird, wenn später mehr Seiten umgestellt wurden.

Was bedeutet diese neue Veränderung für SEOs? Werfen wir einen Blick auf HTTPS, warum es wichtig ist und wie es Webseiten beeinflussen kann.

Was ist HTTPS?

In der einfachsten Form ist HTTPS die sichere Version von HTTP. Eine Website kann zu einer HTTPS-Domain wechseln, nachdem ein SSL-Zertifikat installiert wurde. Wenn man auf eine HTTPS-Website zugreift, wird die Sitzung durch ein digitales Zertifikat verschlüsselt.

Es ist im Grunde ein Weg, um sicherzustellen, dass private Dinge privat bleiben. Online-Shops und Verkaufsseiten nutzen HTTPS bereits seit Jahren, um sensible Informationen wie Kreditkartennummern und private Adressen zu verschlüsseln. Da Internet-Betrug mittlerweile ein großes Thema ist und Hacker versuchen, aller Informationen habhaft zu werden, die ungeschützt im Web stehen, ist die Verwendung von SSL-Verbindungen ein wichtiges Thema geworden.

Google hat im letzten Jahr bereits selbst für all seine Suchanfragen auf HTTPS umgeschaltet. Die Umstellung war unter SEOs (Webseiten Optimierern) nicht besonders beliebt, da die Suchbegriffe nicht mehr wie bis dato für die Seitenbetreiber zur Verfügung standen. Dadurch wurde die Möglichkeit genommen, die Nutzer der Seite zu erkennen und zu verfolgen.

Bemerkung am Rande: Während man früher auch die erfolgreichsten Suchbegriffe einer Seite verfolgen und Seiten mit dieser Information optimieren konnte, hat Google fast unmerklich auch diese Möglichkeit genommen. Die zwei erfolgreichsten Suchbegriffe einer Seite stehen nicht mehr zur Verfügung und werden in Google Analytics nicht mehr ausgegeben.

Warum ist die Umstellung auf HTTPS wichtig?

Google bezeichnet die Umstellung als ein „lightweight signal“ in Bezug auf das Suchseiten-Ranking. In der Ankündigung heißt es, dass Google deren Algorithmus umstelle, um mehr Gewichtung auf das Vorhandensein von HTTPS zu setzen, aber man wolle den anderen Seiten auch ausreichend Zeit geben, damit die SSL-Zertifikate installiert werden können.

Jetzt warten viele SEOs darauf, was als Nächstes passieren wird. Viele Kommentare auf Twitter nehmen Bezug darauf und die Verfasser sind der Meinung, dies sei nur der erste Schritt der Suchmaschinen gewesen. Als Nächstes erwarte man, dass Google selbst damit beginnt, SLL-Zertifikate zu veräußern, da mit dieser Entscheidung eine weltweit große Nachfrage angestoßen wird. Wer Google kennt, weiß, dass dann ein besseres Ranking damit verbunden ist, die hauseigenen Produkte zu verwenden. Von den meisten Bloggern und Twitterer wird das nur scherzhaft angedeutet, aber es fällt nicht schwer sich vorzustellen, dass Google hier einen langfristigen Geschäftsplan und eine Strategie im Auge hat…

Google verfolgt immer ureigene Ziele bei Änderungen, sei es bei der Beseitigung der Google Autoren Profilbildern in den Suchergebnissen oder beim Ändern der SERP-Anzeigen (SERP = die englische Abkürzung für Search Engine Result Pages). Vielleicht wartet Google bis zum nächsten Schritt nur auf die Rückkehr von Cutts aus dem Sommerurlaub im Herbst dieses Jahres. Wir werden sehen.

Betreiber von kleineren Seiten haben argumentiert, diese Änderung sollte nicht für sie gelten. Warum sollte z.B. eine Content-Website wie ein Blog sicher sein müssen? Google sagt dazu, es gibt zwei Hauptgründe: Datenintegrität und Authentifizierung. Wenn ein Server nicht sicher ist, gibt es immer eine Möglichkeit, dass jemand auf irgend eine Art und Weise an die Inhalte der Seite gelangen könne und den Weg manipuliere, wie Informationen zum Leser gelangen. Und Autoren wollen beweisen können, dass sie die Urheber der Inhalte einer Seite oder eines Artikels sind, und nicht jemand, der sich für sie ausgibt.

Wie HTTPS das Ranking beeinflussen könnte

Google selbst hält sich bedeckt, wenn es darum geht, wie die Umstellung auf HTTPS das Suchergebnis-Ranking beeinflusst. Man behauptet, es ist nur ein leichtes Signal und nicht sehr ausschlaggebend, betrachtet man all die anderen Parameter, die das Such-Ranking positiv beeinflussen. So werden hochwertige Inhalte auch in Zukunft immer viel gewichtiger sein als eine sichere Seite.

Aber das Unternehmen hat auch angedeutet, dass HTTPS am Ende des Tages ein bedeutender Suchmaschinen Faktor sein wird. Google will den Seiten ausreichend Zeit geben, SSL-Zertifikate einzurichten. Während es heute laut Google noch lediglich 1% in der Bewertung ausmacht, kann man sicher sein, dass sich dieses in Zukunft ändern wird.

Also, was sollte eine clevere Seite beinhalten, um sicherzustellen, dass sie richtig optimiert wurde?

Hier sind einige Tipps, die Sie verwenden können, um Ihre Website in Einklang mit dem Google-HTTPS Push zu bekommen:

  • Bestimmen Sie, welche Art von Zertifikat Ihre Website braucht. Sie können zwischen Einzel-, Multi-Domain oder Wildcard wählen
  • Stellen Sie sicher, dass Sie ein 2048 Bit-Zertifikat wählen
  • Blockieren Sie Ihre HTTPS-Seite nicht, indem Sie via robots.txt das Crawlen verbieten
  • Lassen Sie Ihre Seiten von Suchmaschinen indiziert, wenn Sie können.
  • Verwenden Sie Ihre Analytics-Software, um den Umzug von HTTP auf HTTPS zu verfolgen.

Zusammenfassung

Im Moment spielt HTTPS (noch) keine große Rolle im Suchmaschinen-Ranking, und so könnte man zu dem Schluss kommen, von einem Übergang zum HTTPS abzusehen. Aber denken Sie daran, es ist Google! Das Unternehmen unternimmt nur sehr selten Schritte, die nicht am Ende ein größeres Ziel verfolgen, und es straft diejenigen ab, die nicht im Einklang mit Googles Visionder Internet-Ordnung stehen.

Während Sie wahrscheinlich nicht zu HTTPS wechseln müssen, während Sie diese Zeilen lesen, tun Sie aber gut daran, es in absehbarer Zeit zu tun. Und sei es, um Stress für den Zeitpunkt zu vermeiden, wenn es schnell gehen muss, weil Google verbindlich entschieden hat, dass von nun an Sicherheit ein wesentlicher und wichtiger Such-Ranking-Faktor ist.

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