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Es ist bekannt, dass ein gutes Ranking in Google auch von qualitativ hochwertigen Rücklinks auf die eigene Homepage abhängt.

Für viele Unternehmen lag es daher nahe, sich diese Rücklinks bei sogenannten Ranksellern einfach zu kaufen. Doch statt Qualität ging es hier um bloße Quantität. Bislang hat das auch funktioniert.

Solche künstlichen Aufwertungen sind weder im Sinne des freien Wettbewerbes, noch im Sinne der Kunden und Internet-Suchenden, und natürlich erst recht nicht im Sinne der Suchdienste.

Kunden wollen Seiten finden, die qualitativ hochwertige Inhalte liefern und für Ihre Suchanfragen die besten Antworten liefern.

Und Google? Naja, wohl auch. Zumindest will Google kein „Cheating“. Seiten sollen sauber programmiert und mit gutem Inhalt („Content matters“) versehen sein. Künstliche Versuche, eine Seite nach oben zu bringen, werden bei Entdeckung durch Abstufung im Ranking bestraft.

Heute (19.8.2014) machte ein Mitarbeiter von Google bekannt, man habe zwei bekannte Link-Building-Services mit Maßnahmen belegt. Zitat:  „ Im Rahmen unseres Bestrebens hohe Qualität und Relevanz für Suchergebnisse zu gewährleisten, haben wir Maßnahmen bezüglich Linkkauf und -verkauf  für ein europäisches sowie ein deutsches Linknetzwerk eingeleitet.“

Um welche Unternehmen es sich handelt, wurde nicht gesagt, aber man geht davon aus, dass es sich um das deutsche Portal „Rankseller“ und dem international agierenden Anbieter „Telaid“ handelt.

Such-Maschine oder Anzeigen-Maschine?

Ehrlich gesagt, ich finde das Kaufen von Links genauso unpassend wie das Kaufen von „Freunden“ für Facebook. Aber was unserer Agentur bei der ganzen Thematik als Web-Designer zu denken gibt: Versucht Google hier nicht einen Schein zu wahren, oder versucht man die abzuschießen, die dem eigenen Geschäftsmodell in die Quere kommen?

Nach außen gibt sich Google nach wie vor als Such-Maschine. Und dieses Image wird gepflegt.

Abhängig vom gesuchten Thema und der Suchregion ist Google aber längst keine Such-Maschine mehr, sondern eine „Anzeigen-Maschine“. Denn sieht man sich die Ergebnisse einer Suchanfrage an, so findet man oftmals nur noch Einträge von Firmen, die sich bei Google Ads angemeldet haben, bei Google bezahlte Anzeigen schalten oder für jeden Klick hoch bieten, oder im Vorschritt zumindest die kostenlosen Google-Services (z.B. Google Map, Google Business) nutzen.

Wir haben eine Screen-Copy von einem australischen SEO Spezialisten gesehen, wo auf der ersten Google Seite nur noch ca. 12% des Platzes für echte Suchergebnisse freigehalten wurden. Das reichte für genau zwei „freie“ Ergebnisse. Der Rest war bestückt mit Google Business Anzeigen, Google Maps und Google Ads. Also fast ausschließlich bezahlte Anzeigen und bezahlte Suchergebnisse (Höchstgebote je Klick).

Das zeigt, wohin die Reise auch bei uns gehen wird. Die erwarteten Rekord-Einnahmen von Google für 2014 betragen annähernd 18 Mrd USD. Das muss ja irgendwo herkommen.

Vielen Nutzern von Google und vielen Internetseiten-Betreibern ist gar nicht bewusst, wie sich so ein Suchergebnis von Google zusammensetzt. Wer nach seiner Suchanfrage erwartungsvoll auf den ersten Eintrag klickt, weiß oft nicht, dass ihm hier nicht das beste inhaltliche Ergebnis präsentiert wird, sondern der Kandidat, der Google am meisten für den Klick oder die Anzeige bezahlt hat.

Doppelte Moral?

Am Ende meiner Ausführungen sei eine letzte Frag danach erlaubt, was moralisch schlechter ist. Der Versuche eines Unternehmens, über „Tricks“ eine gute Position bei Suchanfragen zu erhaschen, oder die Präsentation von Google im Glanze einer „Such-Maschine“, die mittlerweile unmerklich zum Anzeigen-Moloch mutiert ist und diejenigen Ergebnisse von Firmen präsentiert, die Google am meisten dafür geboten haben.

Beide Wege haben nichts zu tun mit Qualität und gutem Inhalt, wie es der Internet-User erwartet.

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